Wenn man sich Börsenikonen wie Warren Buffett, Carl Icahn und Co. ansieht, kommt einem das Geld anlegen wahrscheinlich noch mehr wie eine hohe Wissenschaft vor. Doch auch diese sind einmal am Anfang gestanden, mussten erst Erfahrungen sammeln und aus ihren Fehlern lernen. Wir haben nun den Vorteil, dass wir ihre Lehren zu unseren eigenen machen können, indem wir scheibchenweise ihre Tipps und Weisheiten auf die eigene Anlagestrategie übersetzen. Sehen wir uns also in diesem Beitrag an, was diese Starinvestoren, die riesige Vermögen mit ihren Investments angehäuft haben, ambitionierten Anlegern mit auf den Weg geben können.
Um den inneren Wert realistisch beurteilen zu können, muss man ausreichend Informationen einholen. Erst dann macht es Sinn zu investieren. Da Aktien ein Teil eines Unternehmens sind, sollte man das Unternehmen genau unter die Lupe nehmen und nicht das Wertpapier.
Die Faktoren, die den Preis eines Wertpapiers rechtfertigen, sind Vermögen, Dividende, Gewinn sowie Zukunftsperspektiven. Zwar ist es schwierig eine eindeutige Zahl festzulegen, dennoch kann man die Ertragskraft eines Unternehmens grob einschätzen, um zu bestimmen, ob der innere Wert den aktuellen Kurs am Aktienmarkt deutlich übersteigt und darunter liegt.
Es kann einige Zeit in Anspruch nehmen – mitunter sogar mehrere Jahre –, bis der Markt den inneren Wert des erworbenen Wertpapiers anerkennt. Doch Starinvestoren wissen: Warten zahlt sich allemal aus!
Geld ist besser als Armut, und wenn es nur aus finanziellen Gründen ist.
Auch für Warren Buffett, den derzeit drittreichsten Mensch der Welt, spielt der “innere Wert” eine maßgebliche Rolle bei der Auswahl der richtigen Aktien. Der Einfluss seines Lehrers Ben Graham auf seine Investmententscheidungen ist in dieser Hinsicht unverkennbar. Bei seinen öffentlichen Auftritten teilt der US-Amerikaner seinen Wissensschatz gerne mit anderen interessierten Anlegern.
Buffett zufolge sollten Anleger beim Erwerb von Aktien stets Unternehmen mit hohen Gewinnen und hoher Dividendenausschüttung anvisieren, vor allem solche, die auch ein “absoluter Vollidiot” leiten könnte. Denn irgendwann könnte genau das eintreten.
Des Weiteren rät der Großinvestor ein hervorragendes Unternehmen zu einem mittelmäßigen Preis zu kaufen, statt ein mittelmäßiges Unternehmen zu einem hervorragenden Preis.
Ein weiterer Grundsatz beim erfolgreichen Handel an der Börse besagt, dass man nur in diejenigen Unternehmen investieren sollte, deren Tätigkeit man auch versteht. Aus diesem Grund hat Warren Buffett nie in Aktien aus der Internet- und IT-Branche investiert. Viel lieber legt er sein Geld in solide, “langweilige” Unternehmen an wie zum Beispiel den Weltmarktführer für Ziegelsteine.
Sich nach den Tipps von Brokern zu richten, ist das Gleiche, als würde man seinem Friseur die Entscheidung über den neuen Haarschnitt überlassen. Banker und Broker sind im Grunde Verkäufer von Finanzprodukten. Daher empfiehlt Buffett selbständiges Investieren.
Nicht jeder verfügt über die nötigen finanziellen Mittel, um selbst Immobilieneigentümer zu werden und den Wert der Immobilie durch Sanierungsmaßnahmen zu erhöhen. Silverstein hatte einst von Klienten seines Vaters, der Makler in einem ärmlichen Bezirk von Manhattan war, Geld geliehen. Gewöhnliche Anleger sollten dieses Risiko keinesfalls eingehen. Es besteht noch eine andere Möglichkeit wie private Investoren von Immobilien profitieren können: Mithilfe des Immobilien-Crowdinvestings reichen bereits kleine Beträge aus, um sich an der Finanzierung oder Sanierung von Immobilienprojekten zu beteiligen.
Der Investor ungarischer Abstammung ist berüchtigt für sein Gespür für makroökonomische Entwicklungen. Öffentliche Aufmerksamkeit weckte er, als er 1992 auf die Wertminderung des britischen Pfund setzte und mit seiner Wette 1 Milliarde Dollar gewann.
Es muss an dieser Stelle vorausgeschickt werden, dass Soros’ Strategie nicht leicht duplizierbar ist und ebenso mit erhöhten Risiken einhergeht. Denn er kommt ohne mathematische und volkswirtschaftliche Kennzahlen sowie Statistiken aus. Soros führt sozusagen eine philosophische Diskussion mit den Märkten und zieht sich rasch zurück, wenn er keine Argumente mehr hat.
Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie unerreichbar.
> Für die Verzagten ist sie unbekannt. Für die Kühnen ist sie ideal.
Seine Karriere nahm ihren Anfang in einem Golfclub, wo er als Caddy für den Präsidenten von Fidelity Investments tätig war und daraufhin von diesem als Praktikant eingestellt wurde. Während seiner Tätigkeit als Investmentfondsmanager erreichte er mit dem Magellan Fonds eine durchschnittliche Jahresrendite von 29,2%. Heute ist Lynch Berater bei Fidelity und befolgt eine einfache und zugleich erfolgreiche Philosophie:
Diese Empfehlung von Lynch leitet sich vom Grundgedanken ab, dass es für jeden Anleger unumgänglich ist die Aktien im eigenen Portfolio sehr gut zu kennen und bei diesen zu bleiben, um in Zukunft Erträge einzufahren. Natürlich nimmt dieses gründliche Kennenlernen viel Zeit in Anspruch, weshalb das Portfolio nicht allzu breit gestreut sein sollte. In anderen Worten: Die Diversifikation sollte den Anleger nicht daran hindern, jedes einzelne Unternehmen im Portfolio in- und auswendig zu kennen.
Die Versuchung kann durchaus groß sein auf kurzfristig auftretende Stimmungen des Marktes zu reagieren. Nichtsdestotrotz ist es sehr unwahrscheinlich, dass man mittels makroökonomischer Prognosen die Investments dementsprechend timen oder kurzfristige Marktbewegungen zeitlich genau abpassen kann.
Oftmals bieten kleine und mittelgroße Unternehmen die besten Wachstumsaussichten. Deshalb sollte man als Investor immer auf der Suche nach derartigen vielversprechenden Unternehmen sein, bevor Profis davon Wind bekommen. Diese Firmen sollten nicht nur finanziell solide und niedrig bewertet sein, sondern auch ein Produkt haben, welches überall Absatz finden kann. Zudem ist die Bereitschaft sich mit Aktien von Unternehmen zu beschäftigen, welche unerfreuliche Aufgaben übernehmen und langweilig sind, überaus lohnenswert.
Neben seiner Tätigkeit als Hedgefondsmanager, ist Rogers auch Schriftsteller. Er umreiste mehrmals die Welt und schrieb seine Erlebnisse nieder. Im Investmentbereich hat er sich unter anderem einen Namen mit seiner Affinität zu Rohstoffen und Edelmetallen gemacht.
Dass Indexfonds jedes Jahr aufs Neue entscheidend besser performen als aktiv gemanagte Fonds, ist kein Geheimnis. Umso faszinierender ist diese Aussage, wenn sie aus dem Mund eines Hedgefondsmanagers kommt. Dieser muss es ja schließlich wissen! In der Tat ist es 80% der Fondsmanager nicht möglich in einem Zeitraum von 10 Jahren besser abzuschneiden als der Marktdurchschnitt.
Nie und nimmer wird ein Rohstoff auf einen Nullwert sinken. Wer in Rohstoff-Futures investiert, erwirbt damit mehr als nur ein Wertpapier an einem undefinierbaren Teil eines Unternehmens, das jederzeit pleitegehen kann, meint Rogers. Um also das Risiko zu verteilen, empfiehlt er einen Teil des Geldes in Rohstoffe anzulegen. Denn wenn die Aktienmärkte fallen, steigen diese meistens und fördern dadurch höhere Renditen.
Dazu rekrutierte er ein 13-köpfiges Team von Menschen, die kein oder nur ein sehr geringes Börsenwissen mitbrachten und bildete sie innerhalb weniger Jahre zu ausgezeichneten Tradern aus. Er brachte ihnen Trading-Methoden bei und ließ jeden einzelnen mit jeweils rund 1 Million Dollar an der Börse die unterschiedlichsten Geldanlagen handeln. In den nachfolgenden vier Jahren erwirtschafteten diese Menschen im Schnitt circa 80% Gewinn pro Jahr, also umgerechnet 100 Millionen Dollar.
Dennis Experiment zeigt, dass Trading von jedem erlernt werden kann. Lediglich die Aneignung eines leicht verständlichen Regelwerks und die strikte Einhaltung der festgesetzten Rahmenbedingungen sind für den letztendlichen Erfolg ausschlaggebend.
Der Ungar war nicht nur Tänzer und performte mit Showgrößen wie Judy Garland, sondern war auch ein hervorragender Investor, der die sog. Box Theory – zu Deutsch Kastentheorie – entwickelt hatte. Ende der 1950er erzielte er mit dieser Anlagemethode beeindruckende Erfolge an der Börse und verwandelte seine 36.000 Dollar innerhalb von nur 18 Monaten in ein Vermögen von über 2 Millionen.
Darvas setzte den Aktienkurs mit einem Tänzer gleich. Bevor dieser nämlich zu einem großen Sprung nach oben ansetzt, muss er vorerst in die Hocke gehen, um eine große Sprungkraft zu erzielen. Dasselbe Phänomen tritt seiner Beobachtung nach auch bei Aktien in Erscheinung: Bevor der Kurs in die Höhe schnellen kann, müssen im Vorfeld kleinere Einbrüche auftreten.
Eine Aktie ist nach Darvas’ Methode dann interessant, wenn sie über mehrere Monate hinweg einen kontinuierlichen Kursanstieg verzeichnen kann. In Frage kommen also diejenigen Papiere, die nach ihren Zwischenhochs keine extremen Kursgefälle aufweisen. An dieser Stelle kommen die “Kasten” bzw. “Boxen” ins Spiel. Darvas zeichnete um einen Ausschnitt des Aktienkurses ein Viereck. Bewegte sich der Kurswert innerhalb des markierten Kästchens aufwärts, war die Aktie interessant. Überschritten hingegen die Kursabfälle die untere Begrenzung des Kästchens, verzichtete er auf den Kauf.
Stieg die Aktie weiter an, sodass sie die obere Begrenzung der Markierung durchbrach, zog Darvas erneut ein Viereck um den nächsten Abschnitt. Er erwarb diejenigen Aktien, bei deren Kursverlauf sich die Kästchen diagonal übereinanderstapelten, die untere Begrenzungslinie jedoch nie durchbrachen.
Jeder Anleger wird dem sicher beipflichten, dass das Befriedigende an einem Aktienkauf ihr Kursanstieg ist. Daher sollte eine Aktie, die nicht steigt, nicht im Depot gehalten werden. Hat eine Aktie erst mal eine stabile Tendenz entwickelt, setzt sich diese Tendenz zumeist über einen längeren Zeitraum fort.
Darvas zufolge erzielen nur liquide Aktien, welche rege getradet werden, faire und gute Preise.
Unterschreitet eine Anlage einen gewissen Kurswert, wird sie Darvas Meinung nach, in der nächsten Zeit keine größeren Gewinne verzeichnen können und gehört daher verkauft. Dasselbe gilt für Aktien, deren Wert innerhalb von 4 Wochen nicht gestiegen ist. Sinnvollere Investitionen können diese Verluste problemlos auffangen. Darvas nutzte dafür Stop-Loss-Aufträge, durch welche Aktien automatisch abgestoßen und damit die Verluste minimiert wurden.
Ob man sich nun dieser Methode bedient, bleibt jedem selbst überlassen. Darvas hatte einen Riesenerfolg damit, obwohl sie einer der bekanntesten Börsenweisheiten widerspricht: “Hin und her macht die Taschen leer”. Wer also wenig Zeit für derartige Chartanalysen hat, sollte sich eher für einen Buy and Hold Ansatz à la Warren Buffett entscheiden. Eine vergleichsweise hohe Rendite lässt sich beispielsweise auch mit Immobilien-Crowdinvestments erzielen.