Lineares Aktiveinkommen vs. progressives Passiveinkommen

Noch nie zuvor war die Thematik des progressiven Passiveinkommens dermaßen stark im Fokus und wurde derart heiß diskutiert wie heute. Viele generieren daraus bereits seit Jahren einen Geldfluss, der die Vorstellungen des Durchschnittsbürgers von dem, was finanziell möglich ist, bei Weitem übersteigt. So gibt es nach wie vor Menschen, die dieser Entwicklung mit Skepsis begegnen und sich an das Altgewohnte, den “sicheren Job” mit Urlaubs-, Weihnachtsgeld und einem Pensionsversprechen klammern.

Lineares Aktiveinkommen

Diese Einkommensart ist in Wahrheit ein “Relikt” des Industriezeitalters, welches maßgeblichen Einfluss auf die Sozialstruktur hatte. In dieser Ära bildeten sich die gesellschaftlichen Klassen der Unternehmer und Arbeiter heraus. Es entstand ebenso der sog. “neue Mittelstand”, der sich aus Beamten und Angestellten zusammensetzte.

“Tausche Zeit gegen Geld”

Diese Einkommensart findet sich sowohl bei Dienstnehmern wie auch vielen Selbständigen wieder. Dabei wird fortwährend Arbeitszeit gegen Geld getauscht. Dies bedeutet, dass eine gewisse Stundenanzahl pro Tag bzw. Woche geleistet werden muss, damit man am Ende des Monats ein Einkommen beziehen kann. Im darauffolgenden Monat wiederholt sich dieselbe Prozedur. Arbeitet man jedoch nicht Monat für Monat stetig weiter, hört der Geldfluss auf.

Der Zusatz linear meint, dass sich die Einnahmen aus dieser Einkommensart nur bedingt steigern lassen, gegebenenfalls auch nur bis zu einer gewissen Obergrenze. Geht dazu noch das Unternehmen insolvent oder man wird als Dienstnehmer gekündigt, ist schnell die gesamte Existenzgrundlage gefährdet.

Hamster im Laufrad

Menschen, die ein lineares Aktiveinkommen beziehen, fühlen sich häufig wie der sprichwörtliche Hamster im Laufrad. Der typische Alltag vieler Angestellter sieht nämlich oftmals wie folgt aus:

Der Wecker läutet circa zwischen 5 und 7 Uhr und auch wenn man noch nicht wirklich ausgeschlafen ist, muss man doch rechtzeitig im Büro sein. Dazu ist meist eine Anreise mit dem Auto notwendig, bei welcher der Frühverkehr miteinzuplanen ist. Zwischendurch gibt es eine Mittagspause und man begegnet womöglich auch einem unterschiedlich gelaunten Chef. Nach acht durchgearbeiteten Stunden geht es wieder heimwärts, zusammen mit den anderen, die ebenso um diese Uhrzeit nach Hause fahren.

Dies wiederholt sich Tag für Tag, fünf oder sechs Tage pro Woche, vier Wochen im Monat, zwölf Monate im Jahr. Wenn man dann als Frau ein Durchschnittsalter von 59 Jahren, als Mann in etwa 61 Jahre erreicht hat, geht man in die wohlverdiente Pension mit der Hoffnung, jetzt endlich das tun zu können, was man sein Leben lang eigentlich tun wollte. Vorausgesetzt die Gesundheit spielt mit und das Pensionsgeld reicht dafür.

Ähnlich ergeht es vielen Selbständigen. Einmal angenommen, man interessiert sich für Mode und beschließt eine Boutique aufzumachen. Dazu wird ein geeignetes Geschäft benötigt, für dessen Ausbau und Erstausstattung höchstwahrscheinlich ein Kredit von z.B. 100.000 Euro aufgenommen werden muss. Bis die Boutique eröffnet werden kann, werden in etwa drei bis sechs Monate für die Fertigstellung benötigt. Anfangs muss der Geschäftsführer meist selbst im Laden stehen, bis das Geschäft wie gewünscht läuft. Um den Kredit zurückzuzahlen, muss der Selbständige nun die ersten vier bis sechs Jahre arbeiten, um schließlich in die Gewinnzone zu kommen.

Eine zeitlang wird also nur gearbeitet, um überhaupt die Investitionen wieder hereinzubekommen. Auf den Umsatz nehmen nun auch zusätzliche Faktoren wie beispielsweise die Lage der Boutique, das richtige Trendgefühl, Kauflaune der Konsumenten, passende Kalkulierung der Preise oder Mitbewerber in der Umgebung maßgeblich Einfluss.

Der Erfolg ist also von etlichen Faktoren abhängig, die von einem selbst nicht beeinflussbar sind. Es besteht ein gewisses Risiko. Demnach kann auch diese Art des Geschäfts zur Abhängigkeit führen, denn die Umsätze können in diesem Fall nur eine bestimmte Höhe je nach Kapazität der Boutique erreichen.

In der Regel ist das lineare Aktiveinkommen also weder für Angestellte noch für viele Selbständige der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit.

John Paul Ghetty

Ich verdiene lieber 1% von der Arbeitskraft von 100 Menschen, als dass ich zu 100% von meiner eigenen Arbeitskraft abhängig wäre.

Progressives Passiveinkommen

Die Einkommensstrategie des progressiven Passiveinkommens hingegen setzt eine gewisse Aufbauzeit voraus, nach deren Ablauf keine weitere Aktivität mehr zwingend notwendig ist.

Der Zusatz progressiv weist darauf hin, dass sich das Einkommen erheblich steigern lässt.

Einmal angenommen, man generiert ein monatliches Passiveinkommen von 1000 Euro mit einer progressiven Steigerung um 1000 Euro monatlich pro Jahr. Im ersten Jahr erhält man demnach 1000 Euro monatlich, im zweiten Jahr 2000 Euro monatlich, im dritten Jahr 3000 Euro monatlich und so weiter. Hochgerechnet auf ein Jahr macht das anfangs ein Einkommen von 12.000 Euro, im zweiten Jahr 24.000 Euro, im dritten Jahr 36.000 Euro und so fort. Nach zehn Jahren generiert man bereits 120.000 Euro Gesamteinkommen pro Jahr, nach 20 Jahren 240.000 Euro, nach 30 Jahren 360.000 Euro.

Vermögensaufbau durch progressives Passiveinkommen

Menschen, die auf diese Weise Einkünfte beziehen, werden häufig wohlhabend und verfügen über die nötigen finanziellen Mittel, um ihr Leben in vollen Zügen genießen zu können.

Nun gibt es eine Vielzahl von Optionen, wie progressives Passiveinkommen generiert werden kann. Sie unterscheiden sich allerdings in ihrem Effektivitätsgrad, Ausmaß des Startkapitals, Risikofaktor, dem Grad an nötigem Vorwissen, Zeitaufwand etc.

Der Vollständigkeit halber sollten an dieser Stelle einige dieser Möglichkeiten erwähnt werden:

  • Immobilien: Sie sind der absolute Klassiker, wenn es um passives Einkommen geht. Ist die Immobilie erst einmal erstanden, kann sie an einen Verwalter abgegeben bzw. vermietet werden. Dadurch wirft sie monatliche Mieteinnahmen ab. Im Falle einer Wertsteigerung der Immobilie kann sie ebenfalls gewinnbringend veräußert werden.
  • Unternehmen: Im Gegensatz zum oben genannten Beispiel, kann Selbständigkeit natürlich auch ein Weg zur finanziellen Unabhängigkeit sein, vorausgesetzt, der Inhaber ist ausschließlich der Entscheider und spielt keine aktive Rolle in den Prozessen. Wird das Tagesgeschäft also von anderen geleitet bzw. sind die Prozesse automatisiert und erzeugen Gewinne, spricht man auch hier von einem Passiveinkommen.
  • Dividenden und Zinsen: Ebenso am Aktienmarkt kann langfristig ein Passiveinkommen mit einem ausbalancierten Portfolio aus Aktien, Rohstoffen, Immobilien und Anleihen aufgebaut werden. Wie das geht, erfährst du aus zahlreichen Büchern zu diesem Thema. Als Einführung in und zum Vertrautmachen mit der Materie empfehlen wir unter anderem Tony Robbins “Money”.
  • Weitere Alternativen: Bücher, Musik und Audio, Stockfotografie, Privatkredite, digitale Infoprodukte, Software, Crowd Investing, Affiliate und Influencer Marketing, Solaranlagen, Kryptowährungen, Nischenseiten im Internet uvm.

Nichtsdestotrotz ist keine dieser Optionen so auf dem Vormarsch wie Network Marketing. Viele bekannte Persönlichkeiten wie Bill Gates, Warren Buffett, Faith Popcorn, Robert Kiyosaki, Donald Trump, Jim Rohn, Paul Zane Pilzer und zahlreiche andere Wirtschaftswissenschaftler und Trendforscher sprechen sich für Network Marketing aus und bezeichnen es als das “fairste Geschäft der Welt”. Umso mehr lohnt es sich, einen etwas genaueren Blick darauf zu werfen.

Was ist so besonders an Network Marketing?

Während in anderen Bereichen, die Passiveinkünfte ermöglichen, häufig bestimmte Voraussetzungen mitgebracht werden müssen, um Erfolg zu haben, ist Network Marketing unabhängig von der beruflichen Vorbildung und in jedem geschäftsfähigen Alter umsetzbar. Außerdem zeichnet es sich durch die Gleichstellung von Frauen und Männern aus. Da das Einkommen einzig und allein leistungsabhängig ist, hat absolut jeder dieselbe Chance und bestimmt seine Aufstiegschancen selbst.

Auch unter den Bezeichnungen Multi-Level-Marketing (MLM) oder Empfehlungsmarketing bekannt, handelt es sich hierbei um eine Spezialform des Direktvertriebs. Anders als beim klassischen Direktvertrieb, sind es Kunden, die dazu angehalten werden als selbständige Vertriebspartner weitere Kunden anzuwerben, die wiederum selbst die Möglichkeit haben, Vertriebspartner zu werden.

Durch sog. Duplikation der eigenen Person bzw. des Geschäftskonzepts auf weitere Netzwerk-Geschäftspartner, wird mithilfe der Hebelwirkung der Leistung vieler eine Multiplikation oder auch dynamische Duplikation der eigenen Zeit, Arbeitsleistung und des eigenen Einkommens erzielt. Es kommt zu einem exponentiellen Wachstum des Netzwerks, welches vom ebensolchen Einkommenswachstum begleitet wird.

Achtung: Verwechslungsgefahr!

Das Network Marketing wird öfters fälschlicherweise mit dem illegalen Schneeball- oder Pyramidensystem verwechselt. Tatsächlich können sich diese vom Aufbau her ähneln. Dennoch besteht hier ein gravierender Unterschied:

Das Schneeball- bzw. Pyramidensystem lebt ausschließlich von der Anwerbung neuer Vertriebspartner, die ihr eigenes Kapital ins System einbringen und durch die Gewinnung neuer Vertriebspartner erwirtschaften. Produkte, die in diesem Rahmen eigentlich vertrieben werden sollten, spielen dabei überhaupt keine Rolle. Es wird entweder ein überteuertes Produkt angeboten oder gar keines. Ein Netzwerk aus “reinen” Kunden gibt es hier nicht. Aufgrunddessen brechen Systeme dieser Art binnen weniger Jahre zusammen.

Handelt es sich hingegen um ein Konsumentennetzwerk, bei welchem die Vertriebspartner selbst Konsumenten sind und auch Kunden die angebotenen Produkte kaufen, ohne dass sie selbst Vertriebspartner werden und eine Provision für die Neukundenvermittlung erhalten, hat man es mit dem legalen Network Marketing zu tun.

Bei dieser Form des Vertriebs werden schlichtweg die sonst anfallenden Kosten für Werbung, Mittelsmänner, Großhandelsmarge oder sonstige betriebliche Ausgaben wie etwa Lohnnebenkosten eingespart und als Bonus an die Vertriebspartner ausgeschüttet.

Fazit

Viele Menschen befassen sich ihr Leben lang mit linearem Aktiveinkommen, machen sich abhängig von ihrem Dienstgeber, zählen ihre Arbeitsstunden oder werden fallweise zu Sklaven ihres eigenen Unternehmens. Diejenigen dagegen, die sich mit progressivem Passiveinkommen befassen, investieren in die entsprechende Option, um im Laufe der Zeit wohlhabend zu werden und finanzielle Freiheit zu erlangen.

Das progressive Passiveinkommen ist also eine optimale Möglichkeit aus dem sprichwörtlichen Hamsterrad zu entkommen, vorerst womöglich in Form eines Nebenberufs, um sich sukzessive und schließlich gänzlich aus dem System des linearen Aktiveinkommens zu lösen.

Newsletter

Immer aktuell sein

Geld ist Bewegung! Also bleibe stets auf Zack mit den neuesten Tipps zum Sparen und Vermögensaufbau.