Sparbuch

Seit dem Vorjahr ist das Geldvermögen der Österreicher um 3,3% auf 646 Milliarden Euro gestiegen. Gegenüber der Zeit vor der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008 ist die Steigerung dennoch schwindend gering. Auch die Niedrigverzinsung sowie Inflation haben größere Vermögenszuwächse im Zaum gehalten. Nichtsdestotrotz bleiben Österreicher im Bezug auf risikoreiche Anlageformen eher vorsichtig und setzen weiterhin auf das traditionelle Sparbuch.

Anlagezweck und Bindungsfrist

Wer also auf Sicherheit besonders großen Wert legt und sich entschlossen hat, sein Geld auf dem Sparbuch anzulegen, muss dabei einige Punkte beachten. An allererster Stelle sollten vor dem Abschluss der Anlagezweck sowie die Bindungsfrist geklärt werden. Denn erst dann können die Konditionen der Banken dementsprechend verglichen und der Zinssatz – falls die Wahl auf ein Sparbuch mit variablem Zins fällt – verhandelt werden.

Die eigenen Sparziele zu kennen, ist also immer vom Vorteil, wenn mann fristenkonform anlegen möchte. Eine zu kurze Laufzeit führt nämlich zum Verlust der Zinsen, eine zu lange kann Zinsverlust durch Vorschusszinsen zur Folge haben.

Ertrag

Der Ertrag bzw. die Rendite des Sparbuchs ist vom Anlagebetrag abhängig. Weitere einflussnehmende Faktoren sind aber auch die Veranlagungsdauer oder etwa das aktuelle gesamtwirtschaftliche Zinsniveau.

Absicherung

Die Spareinlagen der Österreicher sind sicher, sogar dann, wenn das Kreditinstitut in Konkurs geht bzw. zahlungsunfähig wird. Sie sind durch den freiwilligen Einlagensicherungsfonds bis zu einem Maximalbetrag von 100.000 Euro abgesichert. Einige Banken offerieren zusätzlich eine Absicherung, die sogar über den genannten Betrag hinausgeht.

Arten von Sparbüchern

Sparcard

Die Sparcard ist ein Sparkonto, dessen Einlagen täglich fällig sind. Je höher der Anlagebetrag, desto höher ist auch der Zinssatz. Die Sparcard eignet sich nicht für den täglichen Zahlungsverkehr. Sie zeichnet sich vor allem durch hohe Flexibilität aus, was allerdings zu Lasten des Zinssatzes geht. Als Anlagevariante eignet sie sich für jeden, der vorübergehend Geld anlegen, aber jederzeit Zugriff auf das Kapital haben möchte.

Kapitalsparbuch

Diese Anlageform ist ideal für Anleger, die einen höheren Anlagebetrag über einen längeren Zeitraum anlegen möchten. Der Zinssatz steht nämlich bereits im Vorherein fest und beträgt je nach Bank zwischen 0,1% und 0,75% bei einer Laufzeit von 1 Jahr. Nur vereinzelte Banken bieten bei längerer Laufzeit einen höheren Zinssatz (bis zu 1,15%). Anders als bei der Sparcard oder dem Prämiensparbuch, ist laufendes Ansparen nicht möglich. Der jeweilige Betrag wird zu Beginn der Vertragslaufzeit eingezahlt, die Zinsen werden einmal im Jahr ausgeschüttet.

Es wird zumeist ein Mindestzinsbetrag vereinbart. Die üblichen Laufzeiten sind 12, 36 oder 60 Monate. Dabei gilt: Je länger die Laufzeit, desto höher die Kapitalerträge.

Prämiensparbuch

Wer entweder monatlich oder beispielsweise vierteljährlich Geld ansparen möchte, ist mit dem Prämiensparbuch bestens bedient. Die Laufzeiten liegen hier zwischen 2 und 4 Jahren, die Zinssätze sind variabel. Je nach Guthabenhöhe kann ein Losungswort- oder Namenssparbuch eröffnet werden.

Losungswortsparbuch

Diese Sparbuchvariante kann für Beträge bis zu 15.000 Euro genutzt werden. Ausweis, Sparbuch und Losungswortlautet auf eine Nummer oder einen Begriff – sind notwendig, um über das Sparguthaben zu verfügen. Die Ausweispflicht kam erst seit dem 1. November 2010 hinzu. Die komplette Anonymität ist damit also nicht mehr gegeben und der Kunde muss sich vorerst identifizieren, wenn er sein Geld vom Sparbuch abheben möchte.

Namenssparbuch

Das Namenssparbuch wird ab einem Guthaben von 15.000 Euro aufwärts angewandt. Dies ist gesetzlich vorgeschrieben. Kunden, auf die das Sparbuch lautet und die den entsprechenden Ausweis vorweisen können, dürfen mittels Unterschrift über das Sparguthaben verfügen. Neben dem Namen des Kontoinhabers, kann das Namenssparbuch ebenfalls auf eine Nummer oder Bezeichnung lauten.

Charles Givens

Wissen beseitigt die zwei Feinde des Aufbaus von Wohlstand: Risiko und Angst.

Unterlagen zur Eröffnung des Sparbuchs

Die persönliche Anwesenheit wird bei der Eröffnung des Sparbuchs vorausgesetzt. Ebenso muss sich der Kunde mittels eines amtlichen Lichtbildausweises legitimieren.

Tipps für das Sparbuch

  • Zinsvergleich: Selbstverständlich empfiehlt es sich, unterschiedliche Angebote miteinander zu vergleichen. Gegebenenfalls kann auch mit der Hausbank über die Sparbuchzinsen verhandelt werden. Ein unabhängiger Zinsvergleich ist auch mit dem Bankenrechner der Arbeiterkammer möglich.
  • Vermeidung von Zinsfallen: Wenn bei gebundenen Sparbüchern vorzeitig Geld abgehoben wird, werden Vorschusszinsen – 1‰ pro Monat der abgehobenen Summe – verrechnet. Dadurch schrumpft der Zinsertrag!
  • Kostenkontrolle: Wieviel betragen die Kontoführungs- oder Behebungsgebühren?
  • Verhandlung von Schließungsspesen: Bei der Aufhebung des Sparbuchs sind Schließungsspesen zu bezahlen. Dieser Kostenposten kann jedoch mit der Bank verhandelt werden.

Tipps für Sparer

  • Kontrolliere regelmäßig die Verzinsung deines Sparbuchs. Erkundige dich beim Mitbewerb, wenn du mit ihr nicht zufrieden bist.
  • Prüfe ebenso die Laufzeiten bzw. Bindungsfristen. Ist der Anlagezweck, z.B. Notpolster oder Sparen für die Wohnung, noch immer aktuell?
  • Prämiensparbücher eignen sich für sog. “Notgroschen” besser als Kapitalsparbücher. Es sollte jederzeit Zugriff auf das Ersparte bestehen, ohne dass Kosten anfallen oder Zinsen reduziert werden.
  • Erkundige dich nach der Zinsstaffel für vorzeitige Behebungen, noch bevor du ein Kapitalsparbuch abschließt.
  • Spardaueraufträge sollten nur dann angelegt werden, wenn das Konto gedeckt ist. Rutscht man aufgrund der Daueraufträge ins Minus, werden teure Überziehungszinsen verrechnet.

 

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