Begriffsindex

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Abfertigung

Hierbei handelt es sich um ein außerordentliches Entgelt, auf welches der Arbeitnehmer bei Auflösung des Arbeitsverhältnisses Anspruch hat. Für Arbeitsverhältnisse, die vor dem 1. Jänner 2003 begonnen haben, gilt die Abfertigung ALT, für Arbeitsverhältnisse, welche ab dem 1. Jänner 2003 eingegangen wurden, gilt die Abfertigung NEU.

Absetzbetrag

Absetzbeträge werden in voller Höhe direkt von der Einkommensteuer abgezogen. Sie unterscheiden sich von den sog. Freibeträgen. Absetzbeträge werden in der Regel vom Arbeitgeber bzw. der pensionsauszahlenden Stelle abgezogen, können aber auch selbst geltend gemacht werden.

Es gibt Absetzbeträge, die automatisch berücksichtigt werden. Zu diesen gehören der Verkehrsabsetzbetrag und Pensionistenabsetzbetrag. Der Alleinverdienerabsetzbetrag, Alleinerzieherabsetzbetrag, der erhöhte Pensionistenabsetzbetrag, Mehrkindzuschlag, Pendlereuro sowie der erhöhte Verkehrsabsetzbetrag müssen hingegen beantragt werden.

Aktie

Als Aktie bezeichnet man den Bruchteil des Grundkapitals einer Aktiengesellschaft (AG). Die sog. Nennwertaktie lautet auf eine feste Summe von mindestens einem Euro, während die Stückaktie keinen bestimmten Nennbetrag ausweist, sondern am Grundkapital in jeweils gleichem Umfang beteiligt ist.

Prinzipiell ist die Aktie ein Wertpapier, welches eine Beteiligungsfinanzierung darstellt und das Mitgliedschaftsrecht des Aktionärs belegt. Hierbei überlässt das moderne Aktienrecht den Unternehmen die Entscheidung, ob sie alle Aktionäre gleich behandeln (Prinzip der Einheitsaktie) oder bestimmte Arten von Aktien an verschiedene Aktionäre ausgeben, welche nach Stimmrecht, Übertragbarkeit, Emissionszeitpunkt sowie Unternehmensanteil unterschieden werden.

Alimente

Der Begriff Alimente leitet sich vom lateinischen Wort alimentum für “Nahrungsmittel, Unterhaltszahlung” ab. Es handelt sich dabei also um finanzielle Unterhaltsleistungen, zumeist für die eigenen Kinder, welche nicht auf dem direkten Wege versorgt werden können oder dürfen.

Durch die Führung des Haushalts, in welchem das Kind betreut wird, leistet der eine Elternteil bereits seinen Beitrag zum Unterhalt. Somit ist der andere Elternteil im Gegenzug verpflichtet Geldunterhalt zu leisten.

Die Höhe des Unterhaltsanspruchs ist einerseits von der Leistungsfähigkeit der Eltern abhängig – wie etwa Einkommen, Vermögen, Ausbildung, Arbeitsmarktlage, Arbeitsfähigkeit usw. –, andererseits vom Bedarf des Kindes – seinem Alter, Fähigkeiten, Entwicklungsmöglichkeiten etc.

Anleihen

Bei einer Anleihe wird ein Vertrag zwischen mehreren Zeichnern bzw. Anlegern und dem Emittenten bzw. Ausgeber aufgesetzt, welcher die Anleihe-Emission für eine vereinbarte Laufzeit und Verzinsung des eingesetzten Kapitals regelt. Die Zeichner sind somit Gläubiger des Emittenten und haben Anspruch auf Rückzahlung sowie Verzinsung des überlassenen Kapitals. Des Weiteren steht es dem Zeichner offen, die Anleihe bis zur gänzlichen Tilgung zu behalten oder sie bereits vorher zu veräußern.

Werden Wertpapiere bei der Emission verkauft, bezeichnet man dies als Primärmarkt. Das außerbörsliche Trading oder der Handel an den Märkten des Börsenunternehmens gelten als Sekundärmarkt.

Arbeitnehmerveranlagung

Bei der Arbeitnehmerveranlagung wird die Lohnsteuer für das im Kalenderjahr bezogene Einkommen der nicht selbständig Erwerbstätigen neu berechnet. Stellt sich dabei heraus, dass zu viel Steuer bezahlt wurde, weil beispielsweise das Einkommen aufgrund eines Jobwechsels geschwankt hat, wird das Lohnsteuerplus direkt dem Konto gutgeschrieben.

Wenn eine Person möchte, dass die Arbeitnehmerveranlagung für sie durchgeführt wird, muss sie einen diesbezüglichen Antrag stellen. Prinzipiell aber erfolgt die Arbeitnehmerveranlagung seit Juli 2017 sowie die Auszahlung des Gutschriftbetrags in den meisten Fällen ohnehin automatisch. Im Fachjargon wird dies als antragslose Arbeitnehmerveranlagung bezeichnet.

Zudem wird zwischen der freiwilligen Arbeitnehmerveranlagung bzw. Antragsveranlagung und der verpflichtenden Arbeitnehmerveranlagung bzw. Pflichtveranlagung unterschieden.

Ausgabeaufschlag

Auch unter der Abkürzung Agio bekannt, versteht man unter dem Ausgabeaufschlag eine einmalige Gebühr, welche beim Kauf von Fondsanteilen verrechnet wird. Sie wird in der Regel als Prozentsatz angegeben und richtet sich nach dem Rücknahmepreis. Die Höhe des Ausgabeaufschlags wird von der Kapitalanlagegesellschaft festgelegt und bewegt sich zumeist zwischen 0% und 7%. Ausgabeaufschläge dienen prinzipiell der Vertriebskostendeckung und werden von unterschiedlichen Vermitteln bis zu 100% rabattiert angeboten.


Börsenindex

Als Börsenindex wird eine Messziffer bezeichnet, welche mehrere Finanztitel einer Gruppe zusammenfasst. An Börsenindizes kann nicht nur die Kursentwicklung bestimmter Wertpapiere abgelesen werden, sondern auch der Zustand des gesamten Marktes.

Man unterscheiden zwei Arten von Börsenindizes: den Kurs- und Performanceindex. Ersterer wird auch Preisindex genannt und aus den Kursen der einbezogenen Wertpapiere errechnet. Laufende Zinszahlungen oder jegliche Ausschüttungen bleiben dabei unberücksichtigt. Der Performanceindex hingegen bezieht Ausschüttungen mitein. Die Dividendenzahlungen werden also in die Wertpapiere der ausschüttenden Gesellschaft reinvestiert und erhöhen dadurch den Indexwert, woraus der erzielbare Erfolg des jeweiligen Wertpapiers erkannt werden kann.


Deflation

Als Gegenstück zur Inflation, beschreibt die Deflation einen andauernden Rückgang des gegenwärtigen Preisniveaus in einer Volkswirtschaft. Dies bedeutet, dass vieles billiger wird. Eine Deflation muss jedoch nicht zwingend alle Bereiche der Ökonomie, Waren oder Dienstleistungen betreffen. Tritt sie nur partiell auf, spricht man von einer Teildeflation. In diesem Fall können also die Energiepreise steigen, während die Grundstückspreise sinken.

Eine Deflation deutet auf ein gesamtwirtschaftliches Überangebot im Verhältnis zur Stockung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage hin. Einfacher ausgedrückt: die Massenkaufkraft lässt entscheidend nach. Üblicherweise tritt ein derartiges Szenario im Zusammenhang mit einer Depression, also einem Konjunkturtief, auf.

Derivat

Bei Derivaten handelt es sich um Finanzinstrumente, deren Wert sich vom Preis eines anderen Finanzinstruments, zum Beispiel Rohstoffen, Währungen, Aktien oder Zinsen, ableitet. Oft wird der Begriff auch als Sammelbezeichnung für Termingeschäfte verwendet.

Es handelt sich dabei um Verträge, in denen sich ein Investor gegenüber der Vertragspartei dazu verpflichtet, zu festgelegten Konditionen in der Zukunft einen Vermögensgegenstand zu verkaufen, kaufen oder zu tauschen. Derartige Geschäfte sind vor allem auf den Finanzmärkten im Rohstoffhandel beliebt und dienen der Absicherung künftiger Kosten bzw. Umsätze.

Es gibt viele Arten von Derivaten, wobei die Futures, Optionen, Swaps und Zertifikate zu den gängigsten zählen.

Diversifikation

Unter Diversifikation versteht man die Vermögensstreuung auf mehrere Anlageobjekte, um einerseits Wachstum zu sichern, andererseits Risiko auszugleichen. Insbesondere im Bereich der Vermögensbildung, wird sie zur Reduktion des unsystematischen Portfoliorisikos eingesetzt. In der Regel gilt: Je mehr Wertpapiere ein Portfolio umfasst, desto risikoärmer und renditeoptimaler ist es.

Dividende

Als Dividenden werde jene Teile des Gewinns einer Aktiengesellschaft (AG) bezeichnet, die an Aktionäre ausgeschüttet werden. Ihre Angabe erfolgt üblicherweise in “Dividende je Stück Aktie”.


Effektivzins

Der Effektivzins oder auch der effektive Jahreszins beschreibt die auf die nominale Kredithöhe bezogenen jährlichen Kreditkosten. Er wird in Prozent der Auszahlung angegeben und kommt bei sämtlichen Kreditformen zur Geltung – also auch bei Kontoüberziehung. Der effektive Jahreszins soll Kreditnehmern den Vergleich von verschiedenen Kreditofferten ermöglichen.

Manchmal wird der Effektivzins im Kreditvertrag zu niedrig angegeben, weil gewisse Belastungen, wie zum Beispiel eine verpflichtende Versicherung, nicht miteinberechnet wurden. In diesem Fall gilt der Sollzinssatz, der bei der Berechnung mit dem falsch angegebenen Wert des effektiven Jahreszinses herausgekommen wäre. Damit zahlt der Verbraucher weniger Zinsen.

Einkommen

Das Einkommen ergibt sich aus der Summe der einzelnen Einkünfte. Diese lassen sich in sieben Einkunftsarten gliedern:

  • Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft
  • Einkünfte aus selbständiger Arbeit
  • Einkünfte aus Gewerbebetrieb
  • Einkünfte aus unselbständiger Arbeit (z.B. Angestellte, Arbeiter, Pensionisten)
  • Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung (insbesondere Vermietung von Immobilien)
  • Einkünfte aus Kapitalvermögen (z.B. Sparbücher, Wertpapiere – wobei letztere mit der Kapitalertragsteuer endbesteuert sind und somit nicht mehr in die Steuererklärung aufgenommen werden müssen)
  • sonstige Einkünfte (z.B. Spekulationsgewinne, bestimmte Leibrenten, Funktionsgebühren, Einkünfte aus dem Verkauf privater GesmbH-Beteiligungen)

Sonderausgaben, außergewöhnliche Belastungen sowie Kinderfreibeträge werden vom Gesamtbetrag der Einkünfte abgezogen. Das auf diese Art errechnete Einkommen bildet die Grundlage für die Berechnung der Einkommensteuer (ESt).

Natürliche Personen, die in Österreich einen Wohnsitz bzw. ihren gewöhnlichen Aufenthalt haben, unterliegen der unbeschränkten Einkommensteuerpflicht.

Einkommensteuer

Jeder, der in Österreich ein Einkommen von mehr als 11.000 Euro im Jahr bezieht, muss dafür Steuer entrichten. Hierfür gelten sechs verschiedene Tarifstufen. Die Personen hingegen, deren Einkommen unter 11.000 Euro liegt, sind von der Einkommensteuer befreit.

Das Einkommen ergibt sich aus verschiedenen Einkünften einer Person (s. “Einkommen”) abzüglich der Sonderausgaben, außergewöhnlichen Belastungen sowie Kinderfreibeträge. Die Einkommensteuer, welche für Einkünfte aus unselbständiger Arbeit abgeführt wird, bezeichnet man als Lohnsteuer.

Einkommensteuersatz

Die Höhe der Einkommensteuer für das steuerpflichtige Einkommen ergibt sich aus dem Einkommensteuersatz. Einkommen bis 11.000 Euro im Jahr bleiben steuerfrei. Seit der Steuerreform 2015/2016 bestehen für höhere Einkommen sechs Einkommensteuersätze:

Für Einkommensteile über 11.000 Euro bis 18.000 Euro fallen 25% ESt an. Verdient man mehr als 18.000 Euro, so wird der darüber hinausgehende Betrag bis 31.000 Euro mit 35% besteuert. Für Einkommensteile von über 31.000 bis 60.000 Euro gelten 42% ESt, über 60.000 Euro hinausgehende Beträge werden bis 90.000 Euro mit 48% besteuert. 50% ESt fallen bei über 90.000 Euro bis 1 Million Euro an. Der Höchststeuersatz beträgt 55% bei über 1 Million Euro im Jahr, wobei dieser bis 2020 befristet ist.

ETF

Das Akronym steht für exchange-traded fund – einen Investmentfonds, der nicht über die emittierende Investmentgesellschaft, sondern über die Börse am Sekundärmarkt erworben und verkauft wird.

Bei den meisten börsengetradeten Fonds handelt es sich um passiv verwaltete Indexfonds. Sie bilden einen Index, beispielsweise den ATX, 1:1 nach und ermöglichen es, in einen ganzen Markt kostengünstig zu investieren, ohne Einzelaktien erwerben zu müssen. Mit ETFs kann man jedoch auch in andere Anlageklassen investieren, weshalb sie optimale Bausteine für die private Geldanlage darstellen.


Familienbeihilfe

Unabhängig von ihrer Beschäftigung und ihrem Einkommen, wird Familienbeihilfe Eltern gewährt, um die finanzielle Mehrbelastung, welche die häusliche Unterbringung, Bekleidung, Ernährung und Erziehung von Kindern mit sich bringt, auszugleichen. In welcher Höhe die Familienbeihilfe ausbezahlt wird, ist von der Anzahl der Kinder sowie ihrem Alter abhängig.

Für Kinder unter 18 Jahren besteht grundsätzlich Anspruch auf Familienbeihilfe. Die Gewährung der Familienbeihilfe ab 18 Jahren ist dagegen an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Der Antrag auf Familienbeihilfe kann jederzeit gestellt werden. Gewährt wird sie auch rückwirkend, jedoch maximal bis zu fünf Jahren ab dem Monat der Antragstellung.

Fondsmanager

Als professionelle Vermögensverwalter haben Fondsmanager die Aufgabe das von Anlegern insbesondere in Aktien-, Geldmarkt, Renten, Immobilien, Misch- oder Dachfonds investierte Vermögen professionell zu verwalten und es überdurchschnittlich zu vermehren. Ihre Leistungen werden dabei fast immer an einer Benchmark gemessen. Sie entscheiden darüber, in welche Kapitalanlagen ein Fonds investiert und sind bestrebt, das ihnen anvertraute Anlagevermögen bestmöglich rentabel anzulegen. Ob der Fonds nun eine gute Weiterentwicklung aufweist und seine Anleger zufriedenstellt oder schwach performt, ist vom Fondsmanager abhängig.

Freies Dienstverhältnis

Wie die Arbeitnehmer, erbringen auch freie Dienstnehmer Arbeitsleistungen. Sie stehen allerdings in keinem persönlichen Abhängigkeitsverhältnis, d.h. die Weisungsbefugnis des Dienstgebers ist ausschließlich auf konkret zu erledigende Tätigkeiten beschränkt und erstreckt sich nicht auf die Ausführungsweise dieser Leistungen.

Prinzipiell unterliegen freie Dienstverhältnisse nicht dem Schutz des Arbeitsrechts. Nichtsdestotrotz ist die Beendigung von Arbeitsverhältnissen – also vorzeitiger Austritt, Kündigung und Entlassung – analog geregelt.


Goldmünze

Die Goldmünze ist ein 2005 in der Slowakei ins Leben gerufener Wettbewerb, bei welchem die Finanzprodukte unterschiedlicher Anbieter unter verschiedenen Gesichtspunkten miteinander verglichen werden. Diese Idee wurde auch von Österreich adaptiert, und der Goldmünze-Wettbewerb in den Jahren 2012 bis 2014 durchgeführt. Langfristig konnte er sich hierzulande jedoch nicht durchsetzen.


Handysignatur

Bei der Handysignatur handelt es sich um eine rechtsgültige elektronische Unterschrift für Bürger im Internet. Sie ist der handgeschriebenen Unterschrift gleichgestellt. Das Mobiltelefon dient hierbei als virtueller Ausweis.

Die Handysignatur kann kostenlos aktiviert und verwendet werden.

Sie erlaubt den Zugriff auf viele Internetdienste von Wirtschaft und Verwaltung, zum Beispiel auf den e-Tresor, FinanzOnline, Strafregisterauszug, das neue Pensionskonto, die Versicherungsdatenabfrage oder auf das elektronische Postamt, mittels welchen Bürger behördliche Post sicher elektronisch zugestellt bekommen. Ebenso können mithilfe der Handysignatur PDFs unterzeichnet werden.

Hedgefonds

Obwohl hedge aus dem Englischen übersetzt “absichern” bedeutet, sind Hedgefonds für den Anleger in Wirklichkeit hochriskant. Denn als aktiv verwaltete Investmentfonds, wollen sie überdurchschnittliche Rendite durch das Eingehen hoher Risiken erzielen.

Innerhalb der Investmentfonds stellen die Hedgefonds eine in hohem Maße heterogene Gruppe dar. Sie utilisieren unterschiedliche Anlagestrategien und setzen diese mithilfe einer breiten Paletten an Finanzinstrumenten, wie etwa Leerverkäufen, Derivaten, Arbitragetechniken oder Hebelungen, durch.

Manche Hedgefonds greifen auf die Fremdfinanzierung zurück, um eine höhere Eigenkapitalrendite durch den Leverage-Effekt zu erwirtschaften. Zu den bekanntesten Hedgefonds gehören unter anderem diejenigen von Ray Dalios’ Bridgewater Associates, die Quantum Funds von George Soros oder etwa die der Man Group.


Indexfonds

Während bei herkömmlichen Aktienfonds die Investments vom Fondsmanagement kontinuierlich überwacht und durch Alternativen substituiert werden, handelt es sich bei Indexfonds um passiv gemanagte Fonds. Der Fonds bildet einen bestimmten Börsenindex, zum Beispiel Dow Jones, DAX 30 oder Industrial Average, möglichst exakt nach. Der Fondsmanager greift nur dann ein, wenn in der Index-Zusammensetzung Veränderungen auftreten.

Indexfonds halten nicht zwingend alle dem Index zugrunde liegenden Wertpapiere im Portfolio, sondern nutzen auch Derivate oder mischen Index-fremde Aktien bei. In welchem Ausmaß solche Abweichungen erlaubt sind, ist aus dem entsprechenden Fondsprospekt ersichtlich.

Der größte Teil der Indexfonds wird in Form sogenannter ETFs – Exchange-Traded Funds, die direkt über die Börse gehandelt werden – angeboten. Es gibt jedoch auch Indexfonds, die als konventionelle Fonds aufgelegt wurden.

Inflation

Von einer Inflation spricht man dann, wenn das allgemeine Preisniveau steigt, d.h. die Produkte am Markt teurer werden und damit der entsprechende Geldwert sinkt. Bei der Berechnung werden diejenigen Produkte und deren Preisentwicklung stärker gewichtet, die der durchschnittliche Verbraucher öfters oder regelmäßig konsumiert, also beispielsweise Nahrungsmittel, Strom, etc. Spezielle Luxusartikel oder Güter wie Briefmarken, welche für die Volkswirtschaft eher irrelevanter sind, fallen dabei weniger ins Gewicht.

Prinzipiell ist eine leichte Teuerung ausdrücklich erwünscht, weshalb es auch Aufgabe der Europäischen Zentralbank ist, die Inflationsrate unter, aber dennoch nahe 2 % zu halten. Die gegenteilige Deflation hingegen, deutet auf eine Absatzkrise hin, bei welcher das Preisniveau für Güter und Dienstleistungen zurückgeht, da das gesamtwirtschaftliche Angebot die Nachfrage übersteigt.


Karenz

Mütter und Väter, die unselbständig erwerbstätig sind, haben im Anschluss an die Mutterschutzfrist bis zum 2. Geburtstag des Kindes Anspruch auf Elternkarenz.

Als Karenz wird ebenfalls ein unbezahlter Urlaub bezeichnet, welcher vom Arbeitnehmer mit dem Arbeitgeber vereinbart werden kann. Zudem besteht die Möglichkeit im Rahmen einer Bildungskarenz das Arbeitsverhältnis zu Bildungszwecken zu unterbrechen.

Kinderabsetzbetrag

Jeder Steuerpflichtige, der Familienbeihilfe bezieht, hat Anspruch auf den Kinderabsetzbetrag, welcher 58,40 Euro pro Kind und Monat beträgt.

Der Kinderabsetzbetrag muss nicht gesondert beantragt werden. Er wird zusammen mit der Familienbeihilfe – auch bei geringer und keiner Steuerleistung – ausbezahlt.

Kreditvertrag

Der Kreditvertrag ist eine zwischen dem Kreditgeber und Kreditnehmer abgeschlossene Vereinbarung, in welcher sich der Kreditgeber zur Gewährung eines Kredits zu den zwischen beiden Parteien vereinbarten Konditionen verpflichtet.

Das Verbraucherkreditgesetz schreibt vor, welche Informationen ein Kreditvertrag zwischen einem Kreditgeber und Kreditnehmer unbedingt beinhalten muss. So ist beispielsweise die Angabe des Gesamtkreditbetrags, des effektiven Zinssatzes, Sollzinssatzes, der Laufzeit oder etwa der Gesamtbelastung verpflichtend.

Kryptowährung

Auch als Kryptogeld bezeichnet, sind Kryptowährungen digitale Zahlungsmittel. Sie basieren auf kryptographischen Tools wie digitalen Signaturen und Blockchains. Als Zahlungssystem sollen sie sicher, unabhängig und verteilt sein. Ob sie tatsächlich als Währung definiert werden können, ist umstritten. 2009 wurde der Bitcoin als allererste Kryptowährung öffentlich getradet. Mittlerweile sind mehr als 4.500 Kryptowährungen – darunter Dash, Litecoin oder Monero – in Verwendung, circa 1.000 davon erzielen einen Tageshandelsumsatz von 10.000 US-Dollar. Seit der Einführung des staatlichen venezolanischen Petro 2018 werden Kryptowährungen nicht mehr ausschließlich privat geschöpft.


Leasing

Leasing leitet sich vom englischen Verb “to lease” für “vermieten, pachten” ab.

Leasingverträge sind eine Kombination aus Kauf- und Mietverträgen, bei welchen (meist langlebige) Investitions- bzw. Konsumgüter gegen Geld zur Nutzung auf Zeit überlassen werden. Das wirtschaftliche Risiko liegt hierbei beim Leasingnehmer.

Liquidität

Der Begriff Liquidität leitet sich vom lateinischen Wort liquidus für “flüssig” ab und bezeichnet im Allgemeinen die Fähigkeit, im Markt ein Bedarfsgut schnell gegen Geld oder Zahlungsmittel zu tauschen. Gesamtwirtschaftlich gesehen, ermöglicht Liquidität den Kreislauf von Gütern und Nutzleistungen, verschafft die Verfügungsmacht über knappe Güter und bedeutet ebenso, dass genügend Zahlungsmittel verfügbar sind.

Im engeren Sinne spricht man von der Liquidität eines Marktes, der Liquidierbarkeit von Anlagevermögen, Liquidität im Bezug auf eine Geldmenge sowie auf den freien Kapitalverkehr.

Lohnsteuer

Einkünfte aus unselbständiger Arbeit bzw. von Arbeitnehmern unterliegen der Lohnsteuer. Diese ist im Prinzip eine eigene Form der Einkommenssteuer. Sie wird für jeden Arbeitnehmer vom Arbeitgeber einbehalten und direkt an das Finanzamt abgeführt.

Einkommen, die unter 12.600 Euro im Jahr liegen, muss keine Lohnsteuer bezahlt werden. Einkommen ab 12.600 Euro werden hingegen entsprechend den sechs Tarifstufen besteuert.

Lohnsteuersatz

Analog zur Einkommenssteuer, gelten auch für die Lohnsteuer sechs verschiedene Lohnsteuersätze. Einkommen von weniger als 12.600 Euro pro Jahr sind von der Lohnsteuer befreit. Einkommensteile über 12.600 Euro bis 18.000 Euro je Jahr werden mit 25%, über 18.000 Euro bis 31.000 Euro mit 35%, über 31.000 Euro bis 60.000 Euro mit 42%, über 60.000 Euro bis 90.000 Euro mit 48% und über 90.000 Euro bis 1 Million Euro mit 50% besteuert. Für Einkommensteile von über 1 Million Euro im Jahr gilt ein Steuersatz von 55%, welcher jedoch bis zum Jahr 2020 befristet ist, danach gilt wieder 50%.


Negativsteuer

Negativsteuer, welche auch unter den Bezeichnungen SV-Rückerstattung oder Sozialversicherungserstattung bekannt ist, ist eine Gutschrift, auf welche Arbeitnehmer Anspruch haben, deren jährliches Einkommen unter der lohnsteuerpflichtigen Grenze von 12.600 Euro liegt. Bei Einreichen einer Arbeitnehmerveranlagung erhalten diese eine Gutschrift.


Option

Als Option wird in der Ökonomie das Recht bezeichnet, eine bestimmte Sache zu einem späteren Zeitpunkt zu einem im Vorhinein fixierten Preis zu erwerben oder zu veräußern. Aus diesem Grund werden Optionen auch als bedingte Termingeschäfte belabelt und als Derivate kategorisiert. Der Optionsinhaber, welcher die Option zu einem spezifischen Preis vom Optionsverkäufer erworben hat, fällt einseitig die Entscheidung, ob er die Option gegen den Optionsverkäufer verfallen lässt oder ausübt.

Der Großteil des weltweiten Optionshandels findet an speziellen Terminbörsen wie etwa der EUREX in Europa oder der Chicago Board Options Exchange in den USA statt.


Pacht

Bei einem Pachtvertrag wird auf bestimmte Zeit eine unverbrauchbare Sache, beispielsweise ein Geschäftslokal zum Gebrauch überlassen. Der Pächter darf die Sache wirtschaftlich nutzen und aus ihrem Gebrauch einen Gewinn ziehen. Dies ist auch der wesentliche Unterschied zwischen einer Pacht und Miete.

Pendlerpauschale

Prinzipiell werden sind sämtliche Fahrtkosten zwischen Wohnung und Arbeitsort in Form des Verkehrsabsetzbetrags abgedeckt. Unter bestimmten Voraussetzungen besteht jedoch auch Anspruch auf das kleine oder große Pendlerpauschale.

Pension

Die Pension ist eine geldwerte Leistung, welche zu einem Versorgungszweck – meist der Altersversorgung – ausbezahlt wird. Es werden folgende Pensionsarten unterschieden: Alterspension, vorzeitige Alterspension bei langer Versicherungsdauer, Schwerarbeitspension, Korridorpension, Übergangsgeld, Hinterbliebenenpension sowie die Berufsunfähigkeits-, Invaliditäts- und Erwerbsunfähigkeitspension.

Portfolio

Im Allgemeinen bezeichnet man sämtliche Wertgegenstände, die sich im Besitz einer Person oder eines Unternehmens befinden, als Portfolio oder auch Portefeuille. Zumeist setzt sich dieses aus Wertpapieren zusammen, kann aber durchaus auch Grundbesitz oder Immobilien enthalten.

Im Kontext der Investmentfonds meint Portfolio die Zusammensetzung eines Depots bzw. die Summe unterschiedlicher Assetklassen wie etwa Aktien, Anleihen, Derivate etc. Das Ziel des Wertpapier-Portfolios besteht beispielsweise darin, bei einem gegebenen Anlagebetrag und bestimmter Risikoklasse den Gesamtgewinn für den Anleger zu steigern. Es geht dabei also um gezielte Auswahl von Assetklassen und Wertpapieren, um ein akzeptiertes Risiko mit einer möglichst hohen Renditeerwartung oder auch eine angestrebte Renditeerwartung bei möglichst minimalem Risiko zu erreichen.


Quittung

Auch Beleg genannt, bestätigt die Quittung eine Zahlung und dient somit einerseits als Nachweis über die Bezahlung, andererseits als Beleg für die Buchhaltung. Zahlungsbelege sowie Rechnungen sollten immer aufbewahrt werden.


Rendite

Als Rendite wird grundsätzlich der Ertrag einer Geldanlage bezeichnet, welcher innerhalb eines Jahres erwirtschaftet wird. Sie dient somit der Erfolgsmessung von Kapitalanlagen. Die Rendite kann sich sowohl auf den Zinsertrag einer Sparanlage beziehen als auch auf Dividendenzahlungen aus Aktien oder die laufende Verzinsung von Wertpapieren.

Werden sämtliche Kapitalanlagekosten in die Gewinnrechnung miteinbezogen, spricht man von Bruttorendite bzw. Effektivverzinsung. Nettorendite hingegen nimmt Bezug auf den reinen Kurs- oder Zinsgewinn. Die Angabe der Rendite erfolgt immer in Prozent und ist im Verhältnis zum eingesetzten Kapital zu sehen.

Im weiteren Sinne kann der Begriff ebenso als Mittel zur Erfolgsmessung einer direkten Beteiligung in Form von Immobilien, Rohstoffen oder eigener Arbeit verstanden werden. Man ermittelt am Ende der Wertschöpfungskette den Ertrag, woraus sich dann die Rendite berechnen lässt.


Sollzinssatz

Der Sollzinssatz, ebenso als Nominalzinssatz bezeichnet, meint den in einem Kreditvertrag festgelegten variablen oder fixen Prozentsatz, welcher jährlich auf die noch zu leistenden Kreditauszahlungsbeträge angewandt wird. Bei einem Abstattungskredit werden daher mit laufender Zahlung des Kapitals die Zinsen betragsmäßig immer geringer.

Kreditnehmer müssen bei Änderung des ursprünglich vereinbarten Sollzinssatzes vorher schriftlich darüber verständigt werden. Unterlässt der Kreditgeber diese Information, kann diese für den Kreditnehmer nachteilige Änderung nicht wirksam werden.

Sonderausgaben

Als Sonderausgaben bezeichnet man gewisse private Ausgaben, welche steuerlich begünstigt werden. Sie reduzieren das Einkommen und somit auch die zu zahlende Lohnsteuer bzw. Einkommenssteuer.

Unter diese Kategorie fallen zum Beispiel Aufwendungen für Personenversicherungen, Wohnraumsanierung oder Wohnraumschaffung. In der Regel sind diese Ausgaben betragsbegrenzt und können lediglich zu einem Viertel von der Steuer abgesetzt werden. Diese sog. Topf-Sonderausgaben sind insgesamt bis zu einem persönlichen Maximalbetrag von 2.920 Euro im Jahr abzugsfähig und werden nur dann berücksichtigt, sofern der der Zahlung zugrundeliegende Vertrag vor dem 1. Jänner 2016 abgeschlossen wurde oder etwa die Bauausführung schon vor dem 1. Jänner 2016 begann.

Diese Regelung für Topf-Sonderausgaben greift jedoch nur mehr bis Kalenderjahr 2020, für Neuverträge, welche nach dem 1. Jänner 2016 abgeschlossen wurden, besteht keine Absetzmöglichkeit mehr. Unbegrenzt absetzbar sind hingegen der Nachkauf von Versicherungszeiten wie auch die Kosten einer freiwilligen Weiterversicherung.

Steuerfreigrenze

Als Steuerfreigrenze wird jener Betrag bezeichnet, bis zu welchem keine Steuern abgeführt werden müssen. Dieser gilt zugleich als Basiseinkommen bzw. als Existenzminimum, weshalb er auch steuerfrei ist.

Für Arbeitnehmer beläuft sich das steuerfreie Basiseinkommen auf 12.600 Euro jährlich, für Selbständige gilt eine Steuerfreigrenze von 11.000 Euro. Die Differenz zwischen diesen Beträgen liegt in den zusätzlichen Steuerabsetzbeträgen bei Lohnsteuerpflichten (Pensionisten- und Verkehrsabsetzbetrag) begründet.

Stop-Loss-Auftrag

Stop-Loss ist eine automatische Order zum Aktienverkauf, sobald ein bestimmter Kurswert erreicht bzw. unterschritten wird. Es wird hierbei ein Limit bei durchschnittlich 10% bis 25% unter dem aktuellen Kurs gesetzt, welcher die Verluste reduzieren soll, falls sich eine Aktie für längere Zeit im Sinkflug befindet.


Tagesgeldkonto

Ein Tagesgeldkonto ist ein verzinstes Konto ohne fixe Laufzeit, welches ausschließlich als Geldanlage gedacht ist. Der Kontoinhaber kann zwar täglich über dessen Guthaben in beliebiger Höhe verfügen, darf jedoch einen bestimmten Mindestbetrag des Guthabens nicht überschreiten.

In bestimmten Zeitabständen – ob nun zum Quartalsende oder Jahresultimo – werden Habenzinsen gutgeschrieben. Die Höhe des Zinssatzes ist nicht für einen bestimmten Zeitraum festgeschrieben, sondern variiert je nach Marktentwicklung. Als reines Guthabenkonto darf das Tagesgeldkonto nicht überzogen werden und ist auch nicht für den üblichen Zahlungsverkehr vorgesehen.

Teilzeitbeschäftigung

Wird die gesetzliche wöchentliche Normalarbeitszeit von 40 Stunden unterschritten, spricht man von einer Teilzeitbeschäftigung. Es ist jedoch ebenso möglich im Kollektivvertrag eine kürzere wöchentliche Normalarbeitszeit von beispielsweise 38,5 Stunden festzusetzen.


Wertpapier

In derselben Weise wie eine Urkunde der Sichtbarmachung und als Nachweis eines Rechtes dient, verbrieft auch ein Wertpapier das Vermögensrecht eines Inhabers gegenüber dem Schuldner, welches nur gegen Vorlage dieses Wertpapiers geltend gemacht werden kann. Der Inhaber hat ebenso die Möglichkeit seine Vermögensrechte auf andere zu übertragen, beispielsweise in Form einer Veräußerung oder Schenkung.

Im Zeitalter der IT-gestützten Buchführung gelten Urkunden zwar als veraltet, werden aber noch immer aufgrund der historisch gewachsenen Rechtsgrundlage gefordert. Aktuell gehören Aktien und Anleihen zu den beliebtesten börsengehandelten Wertpapieren.


Zentralbank

Ebenso unter den Bezeichnungen Nationalbank, Notenbank, zentrale Notenbank oder Zentralnotenbank geläufig, ist die Zentralbank für die Geld- und Währungspolitik eines Staates oder eines Währungsraums zuständig. Zu ihren Hauptaufgaben gehört die Wahrung der Geldwert- und Preisniveaustabilität. Daneben werden weitere gesamtwirtschaftliche Ziele, wie etwa Wirtschaftswachstum, Wechselkurs- oder Konjunkturstabilität verfolgt.

Zentralbanken geben Banknoten aus und bringen sie in Umlauf. Zudem refinanzieren sie Geschäftsbanken sowie den Staat und halten die Währungsreserve eines Währungsraums. Sie bedienen sich dabei einer Reihe von Instrumentarien, hauptsächlich der Steuerung der Geldmengen sowie der Zinshöhe.

Inwieweit eine Zentralbank von anderen staatlichen Institutionen abhängt, richtet sich nach den politischen und ökonomischen Verhältnissen des jeweiligen Landes. Da es sowohl nationale als auch supranationale Währungsräume gibt, sind Zentralbanken dementsprechend entweder auf nationaler Ebene (z.B. Bank of England) oder supranationaler Ebene (z.B. Europäische Zentralbank) tätig.


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