Money
4. Auflage 2017, Verlag: FinanzBuch Verlag
Originaltitel: Money – Master the game: 7 simple steps to financial freedom
Originalverlag: Simon & Schuster
Aus dem Amerikanischen von Werner Wahls und Judith Engst
Anthony “Tony” Robbins ist ein US-Erfolgsautor, bekannter Personal Coach, Motivations- und NLP-Trainer. Seine Seminare sind legendär und zu seinen Klienten gehört alles, was Rang und Namen in Hollywood, Sport, Wirtschaft und Politik hat, darunter Serena Williams, Hugh Jackman, Leonardo DiCaprio, Bill Clinton oder Oprah Winfrey.
Basierend auf 50 Interviews mit Finanzexperten wie Warren Buffet, David Swensen, Ray Dalio, Carl Icahn und John C. Bogle, um nur einige zu nennen, sowie intensiven Recherchen, nennt Robbins in seinem Werk sieben simple Schritte, wie man als Anleger finanzielle Freiheit für sich und die eigene Familie unabhängig vom Alter und der persönlichen Lebenssituation erlangen kann.
Der erste Teil des Buchs schafft einen Überblick über die sieben Schritte, die zur Erreichung finanzieller Freiheit notwendig sind. Ebenso wird auf die Wirkung der Aufzinsung sowie die Beherrschung des Geldes eingegangen. Der Autor fordert seine Leser dazu auf, sich bewusst dazu zu entscheiden, Investoren zu sein. Er spornt dazu an, einen festen Betrag festzusetzen, der jeden Monat abgezweigt wird, egal ob dieser nun 10% oder 15% des monatlichen Einkommens beträgt. Das auf diese Art aufgebaute Vermögen kann dann später sinnvoll investiert werden.
Bevor du aber als frischgebackener Investor dein Geld entsprechend anlegst, solltest du dich vorerst mit den Regeln des Investierens vertraut machen. Dazu gehört die Aneignung einer finanziellen Bildung, um ein Verständnis für die Aktienmärkte sowie die dort geltenden Spielregeln zu entwickeln.
Ebenso wichtig ist es, die eigenen Finanzen in den Griff zu bekommen und die Faktoren kennenzulernen, die sich sowohl positiv als auch negativ auf die Vermögensentwicklung auswirken.
Des Weiteren geht Robbins in diesem Buchteil den sieben Finanzmythen auf den Grund. Dazu gehört unter anderem die Tatsache, dass es 96% der aktiv gemanagten Fonds nicht gelingt, den Markt zu schlagen, weshalb es auch mehr Sinn macht, passiv, d.h. in Indexfonds wie S&P 500 oder etwa den Dow Jones Industrial Average, zu investieren. Diese versuchen nämlich nicht den Markt zu übertreffen, sondern ahmen dessen Kursverlauf nach. Zudem sind sie viel günstiger, denn es muss hier kein Manager dafür bezahlt werden Einzelaktien aus dem Markt zu wählen, die angeblich am besten abschneiden!
Außerdem zeigt er an anhand konkreter Beispiele, wie sich Gebühren, und zwar vermeintlich geringe Unterschiede zwischen ihnen, sowie versteckte Gebühren auf das Wachstum des Investments auswirken. Um dies besser zu veranschaulichen, folgendes Szenario: Drei Freunde sind 35 Jahre alt und investieren jeweils 100.000 Dollar. Die Jahresrendite beträgt bei allen 7%. Der erste Freund muss “nur” 3% Jahresgebühren zahlen, der zweite 2% und der dritte 1%. Nach 30 Jahren beträgt der Kontostand des Freundes, der nur 1% Gebühren bezahlte, 574.349 Dollar, der des zweiten Freundes 432.194 Dollar, und das Geld des Freundes, der es mit 3%-iger Jahresgebühr anlegte, ist lediglich auf 324.340 Dollar angewachsen.
Zudem klärt Robbins darüber auf, das Banker nicht immer um das Wohl des Kunden bemüht sind und gibt Tipps, woran man einen guten Finanzberater erkennt.
Ich kann es mir nicht leisten, Zeit mit Geldverdienen zu verschwenden.
Im dritten Teil von Money wird der Leser dazu aufgefordert sich Gedanken darüber zu machen, wie viel Geld er benötigt, um alle seine Träume zu finanzieren. Wie viel kostet deine persönliche Freiheit im Detail? Auf der Basis dieser Zahl wird dann ein Vermögensplan aufgebaut und zugleich entschieden, ob man konservativ, moderat oder aggressiv investieren möchte. Hierfür werden 5 Tipps genannt, deren Befolgung die Erlangung finanzieller Freiheit wesentlich beschleunigt:
Der vierte Teil des Buches bietet eine Anleitung, wie man richtig investiert. Dem Autor zufolge ist die sog. Asset Allocation – also die Aufteilung des Vermögens in verschiedene Wertpapierklassen – das A und O beim Investieren. Es werden unterschiedliche Wertpapiere vorgestellt und Vermögensstrukturen je nach Anlegertyp präsentiert.
Robbins zufolge macht es keinen Sinn auf den richtigen Zeitpunkt für den Einstieg bzw. Ausstieg am Aktienmarkt zu warten. Wahre Effektivität ergibt sich aus dem regelmäßigen Investieren sowie der Nutzung des Cost-Average-Effekts. Letzterer greift allerdings nur bis zu einem Portfoliowert von 50.000 US-Dollar, bei höheren Beträgen hat der Cost-Average-Effekt keinen echten Einfluss mehr auf die Portfoliorendite.
Es sollte jedem Investor klar sein, dass der Weg zur finanziellen Freiheit nicht innerhalb von ein paar Monaten oder Jahren zu bewerkstelligen ist, sondern ein langfristiges Commitment darstellt. Umso wichtiger ist es, immer wieder das Durchhaltevermögen zu stärken, indem man sich Zwischenziele oder auch Meilensteine setzt und deren Erreichung gebührlich feiert.
Um dauerhafte Investmenterfolge zu erzielen, muss das Portfolio regelmäßig umgeschichtet werden. Dies bedeutet, dass fortwährend sichergestellt werden muss, ob das ursprünglich festgelegte Verhältnis zwischen den beiden großen Investitionskategorien Sicherheit und Risko-Wachstum noch immer stimmt. In der Tat erfordert es viel Disziplin Wertpapiere zu veräußern, deren Wertpotenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist und diese dann in Vermögenswerte zu reinvestieren, deren Wert sich eher langsam entwickelt oder einfach derzeit gering ist.
Einmal angenommen, es wurden ursprünglich 60% in riskantere und 40% in sichere Anlagen investiert. Mittlerweile sind die Aktienkurse signifikant in die Höhe geklettert und nun beträgt das Verhältnis zwischen riskanten und sicheren Anlagen 75% zu 25%. Die Umschichtung verlangt in diesem Fall, dass die regelmäßigen Beiträge zum Risko-Wachstums-Topf in den Sicherheitstopf umgeleitet werden, um das Verhältnis 60:40 wiederherzustellen. Dies widerspricht auf den ersten Blick der Logik, doch dient diese Vorgehensweise in Wahrheit der Senkung des Verlustrisikos und stellt sicher, dass man die erzielten Gewinne auch behält.
Die meisten Anleger schichten ein bis zwei Mal pro Jahr um. Manch andere sind hier sehr genau und schichten ihr Portfolio um, sobald sich das ursprünglich festgelegte Verhältnis verschoben hat. Es gibt jedoch auch erfolgreiche Investoren, die zu einer einmaligen Umschichtung pro Jahr raten.
Wenn es um Geld geht, wollen die meisten Leute ein sicheres Spiel und Risikolosigkeit. Ihr Motiv ist Angst und nicht Leidenschaft.
Im fünften Teil von Money geht es um den Vermögensaufbau in Verbindung mit der bewussten Überlegung, über wie viel Geld man im Leben verfügen möchte. Im Fokus steht vor allem die aktuelle Rentensituation. Auch wenn dieses Thema für die jüngere Generation noch weit weg entfernt erscheint, so macht es dennoch Sinn möglichst früh mit der Planung der Rente anzufangen, um den Zinseszinseffekt auszunutzen.
Im Teil sechs des Buches lernt der Leser die Meister des Investments im O-Ton kennen. Keine geringeren als Carl Icahn – der “am meisten gefürchtete Mann der Wall Street”, David Swensen, der Erfinder des Indexfonds sowie Begründer der Vanguard Group John C. Bogle, Warren Buffett, Paul Tudor Jones, Ray Dalio, die “Billion-Dollar-Lady” Mary Callahan Erdoes, T. Boone Pickens, Kyle Bass, Marc Faber, Charles Schwab und Sir John Templeton geben Einblicke in ihre eigenen Investmentstrategien. Die Interviews sind überaus lesenswert und sind dazu gedacht von den Besten in der Finanzwelt zu lernen und sich auf Basis dieses Wissens weiterzuentwickeln.
Klarerweise schimmert im Verlauf des Buchs Robbins eigene Geschichte und sein Hintergrund als Motivationstrainer durch. Die Kernaussage dieses Teils besteht im Großen und Ganzen darin, dass man das Leben genießen und andere am eigenen Reichtum teilhaben lassen sollte. Denn beim Aufbau finanzieller Freiheit geht es nicht um Einschränkung der Lebensqualität, sondern vielmehr um die Gewinnung von Freiheiten, um das Leben nach eigenen Vorstellungen und Wünschen zu gestalten.